More Than Friends – Gemeinsam besser dran

Das Musikerkollektiv More Than Friends Foto: Mario Wallner @mlvin.jpg, z.V.g.
Das Musikerkollektiv More Than Friends Foto: Mario Wallner @mlvin.jpg, z.V.g.

Die Zusammenarbeit, welche sich bei Malvin, NIXISFIX und Liv in den letzten Jahren bewährt hat, soll mit weiblicher Unterstützung und mit neuem Namen intensiviert werden. Das Quartett mit dem Namen More Than Friends sieht sich mehr als Kollektiv denn als Band und hat mit der Sängerin Sanna deutlich an Kontur gewonnen.

Um die Chancen, die frisch formierte Band More Than Friends demnächst auf einer St. Pöltner Bühne anzutreffen, steht es nicht gut. Erstens sind mit Mario, Lukas und Sanna drei der vier Members inzwischen nach Wien gezogen und zweitens verbringt Nic, der vierte im Bunde, ab März sechs Monate im Wintersportort Schladming.

Wobei der Begriff „Band“ im Zusammenhang mit More Than Friends nicht passend ist, die vier MusikerInnen sehen sich eher als Kollektiv. Mit Malvin, NIXISFIX, Liv und Sanna haben sich vier KünstlerInnen zusammengeschlossen, die ebenso gut ihre Songs alleine verwirklichen können und dies auch tun.
Was aber treibt sie an, (auch) gemeinsam Musik zu machen? „Wir haben uns von Anfang an super ergänzt und bauen sehr stark auf gegenseitige Unterstützung. Gemeinsam ist man weniger allein und oft auch besser dran“, so Nic und ergänzt: „Wir sind nach wie vor vier Solo Artists, aber auch ein Kollektiv, welches das individuelle musikalische Streben von uns vier vereint. Zukünftige More Than Friends Nummern werden in erster Linie Kollaborationen zwischen uns selbst sein.“

Drei der vier MusikerInnen kennen wir bereits von eigenen Produktionen (siehe City-Flyer 04/21 und 02/22), Sanna dagegen ist in St. Pölten ein unbeschriebenes Blatt. Wie die Oberösterreicherin an die drei ehemaligen Prinzersdorfer andockte ist schnell erklärt: „Sanna wurde uns von einer gemeinsamen Freundin vorgestellt. Darauf haben wir sie ins Studio eingeladen und aus einer Session wurden mehr. Und aus mehr wurde More Than Friends“, so Nic.

Zuvor ist die 22-jährige Musikerin der interessierten Öffentlichkeit erstmals durch die Kollaboration mit Ashley Singh aufgefallen. Der Londoner Musiker wurde auf Sanna durch eine „Open Verse Challenge“ auf Tik-Tok aufmerksam, aus dem der Track „10 Summers“ entstand.
Beim Song „Emily“ wiederum handelt es sich um eine Auftragsarbeit, die aber ebenso wenig Rückschlüsse auf ihren musikalischen Stil zulässt wie „10 Summers“.

Auf der Spotify-Playlist von More Than Friends findet sich neben den Songs der SolokünstlerInnen bereits eine erste Gemeinschaftsproduktion von Sanna und Malvin mit dem Titel „Strangers“. Obwohl die beiden MusikerInnen auch diesen Song nicht als Hinweis auf die zukünftige musikalische Ausrichtung der Band sehen wollen, bekommt man einen ersten Eindruck vom Pop-Potential der Künstlerin.

Und wenn es doch zu einem Bühnenauftritt von More Than Friends kommen wird? „Jedes Bandmitglied singt seine eigenen Songs und wird dabei von den anderen gesanglich unterstützt. Mario ist unser Pianist, Lukas unser Gitarrist. Und wenn wir ein Acoustic-Set spielen, liefere ich die Percussions“, beschreibt Nic den Ablauf zukünftiger Shows.
Hörproben der vier KünsterInnen gibt’s auf Spotify (More Than Friends).

Interview: Werner Harauer
Foto: Mario Wallner @mlvin.jpg, z.V.g.

City-Flyer: Die erste Frage, die ihr wahrscheinlich immer gefragt werdet: wie seid ihr auf den unkonventionellen Bandnamen „More Than Friends“ gekommen und was steckt dahinter?

Nicolas Zelenca: Wir waren lange auf der Suche und haben versucht das zu erzwingen. Aber erst als wir eingesehen haben, dass das so nix wird, und uns wieder der Musik zugewendet haben, kam der einfach von selbst. “More Than Friends” is halt einfach die Wahrheit.

CF: Beim letzten Interview mit dem City-Flyer vor ca. eineinhalb Jahren habt ihr angegeben, nach Wien übersiedeln zu wollen. Seid ihr jetzt alle in Wien in einer WG? Habt ihr in Wien einen Proberaum?

Nic: Mario, Lukas und Sanna wohnen schon seit längerem in Wien und sind beim Musikmachen entweder im Schlafzimmer oder im Studio im 9. Bezirk anzutreffen – selten auch im Wohnzimmer. Ich irre als Einziger noch in der Weltgeschichte herum und verbringe ab März sechs Monate in Schladming.

CF: Lukas, Mario und Nicolas, ihr habt in der Vergangenheit immer wieder gemeinsam musiziert. Jetzt ist Sanna zu euch gestoßen. Wo habt ihr sie kennengelernt?

Nic: Sanna wurde uns von einer gemeinsamen Freundin vorgestellt. Darauf haben wir sie ins Studio eingeladen und aus einer Session wurden mehr. Und aus mehr wurde More Than Friends.

CF: Sanna, magst du dich unseren LeserInnen kurz vorstellen?

Nic: Sanna weiß nicht was sie sagen soll … Name: Sanna, Alter: 22, Herkunft: OÖ, Hobbies: Singen, Malen & Freunde treffen

CF: Sanna, du bist der interessierten Öffentlichkeit erstmals durch die Kollaboration mit Ashley Singh aufgefallen. Wie ist der Song „10 Summers“ mit dem Londoner Musiker zustande gekommen?

Sanna: Durch eine “Open-Verse Challenge” auf Tik-Tok. Ich hab zu Ashely’s Song einen Verse geschrieben und der ging viral, woraufhin eine Kollaboration zustande kam.

CF: Du hast mit Anfang 2023 eine neue Künstlerphase angekündigt. Willst du dich neu erfinden? Was dürfen wir uns darunter vorstellen?

Sanna: 2023 werden meine ersten Solo-Projekte veröffentlicht. Ursprünglich sollten diese unter einem neuen Namen veröffentlicht werden. Aber ich habe erkannt, dass das was ich gesucht habe immer schon da war. Deswegen freu ich mich umso mehr auf das was 2023 kommt, und zwar als Sanna.

CF: Ist der Song „Emily“ schon die erste Frucht deiner Wandlung?

Sanna: „Emily“ war ein Werbeprojekt für das ich als Sängerin gebucht wurde. Ich sehe es nicht als ersten Schritt in Richtung meines eigenen Sounds.

CF: Ich hab auf der More Than Friends Spotify-Playlist bereits einen Song von Sanna und Malvin gefunden. Steht der Song „strangers“ stellvertretend für die Musik, die euch mit der neuen Band vorschwebt?

Sanna: Nein, die Band hat (noch) keinen eigenen Sound. Vielmehr sind wir ein Kollektiv, dass das individuelle musikalische Streben von uns vier vereint. Wir sind nach wie vor vier Solo Artists.

CF: Einen Song von More Than Friends gibt es offiziell noch nicht zu hören?

Nic: Nein. Zukünftige More Than Friends Nummern werden in erster Linie Kollaborationen zwischen uns selbst sein.

CF: „Stranges“ ist viel poppiger als die Songs von Malvin, Liv und NIXISFIX. Ist bereits der Einfluss von Sanna zu hören?

Nic: Nein, Strangers ist einfach die aktuellste Nummer. Wir entwickeln uns und unseren Sound immer weiter.

CF: Hat sich durch Sanna etwas an eurer Arbeitsteilung geändert?

Nic: Wir sehen More Than Friends als Unternehmen mit sowohl künstlerischen als auch wirtschaftlichen Ausprägungen. In diesem Unternehmen haben wir unterschiedliche Aufgabenbereiche in die wir hineinwachsen können werden müssen.

CF: Mit Malvin, NIXISFIX, Liv und Sanna haben sich vier KünstlerInnen zusammengeschlossen, die ebensogut ihre Songs alleine verwirklichen könnten. Was treibt euch an, auch zu Viert Musik zu machen? Gibt es Synergieeffekte? Kann der/die eine etwas besser als der/die andere?

Nic: That’s the whole point. Wir haben uns von Anfang an super ergänzt und bauen sehr stark auf die gegenseitige Unterstützung. Gemeinsam ist man weniger allein und oft auch besser dran.

CF: Wie läuft eine Live-Performance bei euch ab? Wer spielt welches Instrument?

Nic: Erstmal, jeder von uns singt seine eigenen Songs und wird dabei von den anderen gesanglich unterstützt. Mario ist unser Pianist, Lukas unser Gitarrist. Und wenn wir ein Acoustic-Set spielen liefere ich die Percussions.

CF: Den Pop, den ihr vorhabt zu spielen, ist der mehr für ein Sitzkonzert? Oder können die Zuschauer auch ausgelassen tanzen?

Nic: Das überlass ma den Zuhörern, würd ma sagen.

CF: Ohne viel zu überlegen: wie würdet ihr entscheiden?

Ibiza oder Ashram?

L: Ashram M: Ashram N: Ashram S: Ashram

Bryan Ferry oder Yung Hurn?

L: Wenn Yung Hurn dabei is, immer die anderen M: Bulgarian Cartrader N: Weder noch. S: “Überfordert”

Schwimmen oder Ski fahren?

L: Snowboarden M: Schwimmen N: Schwimmen S: Schwimmen

Skinny Jeans oder Bundfaltenhose?

L: Bundfaltenhose M: Bundfaltenhose N: Jogginghose S: Bundfaltenhose

St. Pölten oder Wien?

L: Wien M: Wien N: MUSIKSTP S: Wien

Vinyl oder Musikkassette?

L: keines von beidem M: Vinyl N: Vinyl S: Kassette (weil gern anmalen)

Dub Techno oder Dark Wave?

L: Dark Wave M: Dub Techno N: Dark Wave S: Dark Wave

CF: Habt ihr ein Anliegen, dass ihr der Welt mitteilen wollt?

Nic: Vertragts euch und kommts uns zuschauen, wenn ma live spielen. Danke, Werner!

Werner: Ich hab zu danken.

Werner Harauer
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Werner Harauer
Magister Phil. (Publizistik, Kunstgeschichte), City-Flyer Gründer (1997) und Herausgeber. Im Brotberuf Öffentlichkeitsarbeiter, Journalist und Grafiker, Vinyljunkie seit der Punk und Disco-Ära. Workaholic auf der Suche nach dem perfekten Popsong.

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